Plastikgeld ist praktisch und bietet ein zinsloses Darlehen bis zur Abbuchung. Was aber tun, wenn man damit nicht richtig umgeht? Hier Vor- und Nachteile von Kreditkarten in einem Ratgeber.
Eine Kreditkarte kann ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens oder eine bequeme Art sein, den modernen Lifestyle zu genießen. Wenn man damit aber nicht ordentlich umgeht, können negative Konsequenzen entstehen, die einen umfangreichen Einfluss haben.
Natürlich ist es zunächst einfach und angenehm, wenn man alles mit Plastikgeld bezahlt. Doch wenn man die auflaufenden Rechnungen dafür nicht begleicht oder begleichen kann, verliert man relativ rasch die Kontrolle über die Ausgaben.
Dieser Ratgeber will Ihnen dabei helfen, die Funktion einer Kreditkarte zu verstehen und Ihnen jene Möglichkeiten aufzeigen, die für Sie positiv sind. So haben Sie die Chance, etwaige finanzielle Probleme zu verhindern.
Vorteile einer Kreditkarte:
– Plastikgeld ist ein guter Ersatz für Bares, das man nicht immer dabeihaben muss.
– Zahlungen im Internet werden oft sofort gutgeschrieben und Bestellungen so vereinfacht.
– Man kann Geld ausgeben, dass man erst Wochen später wirklich am Konto benötigt, um die Abrechnung zu begleichen.
– Bei einer guten Bonität bekommt man Kreditkarten oft kostenlos von der Hausbank oder zu sehr günstigen Konditionen.
– Boni – wie etwa Flugmeilen oder diverse Rabatte und Reiseversicherungen – sind oft beinhaltet.
Nachteile von Kreditkarten:
– Rechnungen müssen – anders als in den USA üblich, wo diese Karten wirklich eine Art „Kredit“ sind – pünktlich monatlich bezahlt werden.
– Schulden lassen sich rasch anhäufen, wobei man schnell den Überblick verliert.
– Die Bonität kann bei einer Vertragsauflösung durch den Anbieter erheblich leiden.
Grundsätzlich ist eine Kreditkarte nicht mehr als ein Stück Plastik, das mit einer individuellen Nummer versehen ist, über die die Abrechnung erfolgt. Dabei gibt es heute – ähnlich wie bei Handys – nicht mehr nur Post-Paid-Varianten (wo im Nachhinein bezahlt wird), sondern auch Pre-Paid-Karten wie etwa „Visa Electron“ oder „MasterCard Red“.
Kreditkarten sind eine Alternative zu den bei uns üblichen Bankomat- bzw. EC-Karten, die normalerweise ja nur das Ausgeben von Geld erlauben, das man im Moment auf dem Konto hat. International gibt es zig-Millionen von Terminals, Ritsch-Ratsch-Geräten und Geldautomaten, bei denen man quasi rund um den Erdball Transaktionen durchführen kann.
An sich ist eine Kreditkarte im Normalfall eine Form von zinsenfreiem Darlehen, wo man einfach nur für die jährliche Gebühr aufkommen muss. Die Kosten für die einzelnen Käufe bezahlt nicht der Kunde, nur Bargeldbehebungen am Automaten sind oft mit zusätzlichen Kosten verbunden. Lediglich bei Auslandsgeschäften werden beispielsweise Spesen verrechnet.
Da die meisten Kreditkarten (ebenso wie EC- bzw. Bankomatkarten) über zahlreiche Sicherungssystem verfügen, ist der Betrug bei einer sorgfältigen Nutzung nahezu ausgeschlossen. Man sollte nur nicht auf Massenmails reagieren, die die Herausgabe der Kartendaten – oft zur vermeintlichen Überprüfung – verlangen.
Je nach dem, ob man nun tatsächlich öfter eine Kreditkarte benötigt, sollte man sich darüber Gedanken machen. Denn in vielen Fällen rechnet sich die Jahresgebühr nicht und nur wer laufend Hotels buchen oder Autos mieten möchte, wird Plastikgeld bevorzugen.
Der richtige Umgang mit Kreditkarten
Wer ein gutes Händchen für das persönliche Budget hat, wird auch bargeldlos keine Probleme haben. Dabei sollte man genau im Auge behalten, wieviel Mittel man jeden Monat zur Verfügung hat und wie es mit den Gewohnheiten beim Geldausgeben aussieht. Dabei muss man genau darauf achten, wann Lohn oder Gehalt auf dem Konto sind und wann die Abbuchung der Kreditkartenrechnung erfolgt. Ein vorübergehender Zahlungsverzug ist noch kein Beinbruch, denn etliche Anbieter buchen dann einfach nach einer gewissen Frist nochmals ab oder senden einen Zahlschein. Doch bereits bei mehrwöchigem Verzug kann es Probleme geben. In einem solchen Fall muss man unbedingt Kontakt mit der Kreditkartenfirma aufnehmen und eine Rückzahlung vereinbaren. Dabei ist es übrigens auch möglich, dass die Hausbank informiert wird und man einen Anruf von einem Mitarbeiter bekommt, der auf den Ausgleich des Betrages drängt.
Je nach Kreditkartenanbieter hat man einen flexiblen Einkaufsrahmen, wo man einfach einen gewissen Betrag pro Monat bezahlt und hier tatsächlich eine Art Darlehen nutzen kann. Wenn das nicht möglich ist und man keine Möglichkeit hat, den fälligen Betrag sofort zu begleichen, wird normalerweise eine Ratenzahlung angeboten. Dabei fallen Zinsen und eventuell eine Bearbeitungsgebühr an. Achtung: Damit geht oft eine Schließung des Kreditkartenkontos bzw. ein Einzug der Karte einher. Man verliert also die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen und riskiert – je nach Höhe der Rechnung bzw. Länge der Rückzahlung – dass man keine neue Karte mehr bekommt!
Wer auch eine Zahlungsvereinbarung nicht einhält, wird relativ rasch einen Brief von einer Inkassofirma oder einem Anwalt bekommen, womit die Kosten steigen. Man sollte also möglichst rasch und pünktlich einen Rückstand bei der Karte zur Gänze begleichen.
Wer aber auf das zur Verfügung stehende Geld achtet und nicht mehr ausgibt, als er laufend einnimmt, für den ist einer Kreditkarte ungemein praktisch. Man wird damit ohnehin im Normalfall nicht einen neuen Wagen oder die eine Immobilie bezahlen. Wer aber ein entsprechendes Limit hat, kann durchaus einen Urlaub auf diese Weise begleichen, zumal ja dann normalerweise eine Reiseversicherung inkludiert ist.
Tipps für Kreditkarten:
Es gibt immer wieder kostenlose Angebote, wo man für ein oder zwei Jahre eine Kreditkarte gratis nutzen kann. Auch bei etlichen Bankkonten ist Plastikgeld bereits vorgesehen.
Wenn Sie voraussichtlich die nächste Abrechnung nicht pünktlich zahlen können, sollten Sie die Karte nicht mehr verwenden und auf den nächsten Abrechnungstermin warten. Sodass Sie mit dem Bezahlen weitere Wochen Zeit haben.
Unser Fazit: Kreditkarten sind – wenn sie richtig eingesetzt werden – praktisch und bequem. Wer Probleme mit dem Geldumgang hat, sollte lieber die Finger davon lassen. Oft erhält man auch keine Kreditkarte, wenn man Schwierigkeiten mit der Bonität hat. Doch auch da kann geholfen werden. Außerdem sollte man – trotz etwaiger Einträge in der Schufa oder beim KSV – daran denken, dass ein klassischer Kredit durchaus eine günstige und oft rettende Alternative ist. (pressemeldungen.at-Redaktion)